Matri Ecclesiae
Am 8. Dezember 1965 ist feierlicher Abschluss des II. Vatikanischen Konzils. Am selben Tag segnet Pater Kentenich symbolisch den Grundstein des zukünftigen Heilgtums und Zentrums in Rom. Er selbst gibt diesem Heiligtum an diesem Tag den Namen: Matri Ecclesiae.
"Bei seinem Vortrag am Nachmittag des 8. Dezember 1965 knüpft Pater Kentenich an die Segnung des Grundsteines für den Bau einer neuen großen Marienkirche an, die Papst Paul VI. bei der Schlussfeier auf dem Petersplatz am Vormittag vollzogen hat. Der Grundstein trägt die Aufschrift MATRI ECCLESIAE und nennt die Mutter der Kirche als Patronin der geplanten Marienkirche. Diesen Namen greift der Gründer auf und bestimmt ihn zum Namen für das künftige Romheiligtum. In dieser Formulierung liegt eine doppelte Bedeutung, die sehr bewusst gewählt ist und später immer wieder ausgedeutet wurde.
„Mater Ecclesiae“ ist zunächst der Titel, den Papst Paul VI. zum Abschluss der dritten Sessio des Konzils der Gottesmutter in feierlicher Weise gegeben hat. Zuvor war es zu erheblichen Auseinandersetzungen und Spannungen gekommen um die Frage, ob das Konzil die Aussagen über die Gottesmutter in das Dokument über die Kirche integrieren oder in einem eigenen Dokument behandeln sollte. In der Formulierung MATRI ECCLESIAE ist in diesem Sinn die Widmung der künftigen Kirche ausgedrückt. Sie soll Maria, der Mutter der Kirche, geweiht sein. Auf eine zweite Weise kann aber diese grammatikalische Form auch in dem Sinn verstanden werden, dass von der „Mutter Kirche“ gesprochen ist. Damit ist die Kirche in ihren mütterlichen Zügen gemeint, die bereits von den Kirchenvätern mit den mütterlichen Zügen Marias in Beziehung gesetzt wurden und zusammengesehen werden können."
Dr. Peter Wolf
"Wenn auf dem Grundstein, den der Papst legen, segnen wollte und gesegnet hat, das Merkwort steht: Matri Ecclesiae, wenn also die neue große Kirche schlechthin der Gottesmutter als Mutter geweiht sein soll, dann verstehen wir, dass es wohl auch selbstverständlich für uns ist, dass unser neues Heiligtum, MTA-Heiligtum in Rom, den Titel trägt und tragen darf und muss: Matri Ecclesiae."
Pater Josef Kentenich, 8. 12. 1965
Kardinal Jorge Mario Bergoglio (Papst Franziskus) in Buenos Aires